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 Briefe 1999

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25.11.1999

Autoreninformation des Verlegers und Aufruf zur Adventsspendenaktion

 

 

Wie jedes Jahr erlaube ich mir zur Adventszeit einen Rückblick für Sie auf das abgeflossene Editionsjahr.

 

Das Jahr hatte seinen ersten Höhepunkt während der Leipziger Buchmesse, auf der wir die Neuerscheinungen in einem großzügigen Rahmen präsentieren konnten (unser Stand, der etwa dreimal mehr Fläche als zum Beispiel der Suhrkamp-Stand besaß, wurde natürlicherweise schon deshalb von den Medien beachtet). Manche Medien trugen zur Neugier des Publikums entscheidend bei, so die Süddeutsche Zeitung, die von einer Empfehlung unseres Verlags durch Marcel Reich-Ranicki in einer Anzeige berichtet hatte.

 

Schon vier Wochen später vertrat die Cheflektorin, Frau Schmitz, zusammen mit weiteren fünf Mitarbeitern ausgewählte Fouqué-Autoren während der US-amerikanischen Bookexpo in Los Angeles. Nur etwa zehn deutsche Verlage haben sich am deutschen Gemeinschaftsstand des Börsenvereins beteiligt; Fouqué hat für seine Autoren mit Abstand die am wenigstens zu übersehende Präsentation veranstaltet; die stärkste deutsche Verlagsmannschaft war in allen Hallen unterwegs, unter dem Arm englische und spanische Kurzfassungen der vorzustellenden Bücher. Die dort erzielten Vertriebserfolge (ich berichtete Ihnen in meinen Rundschreiben vom Juni und Juli führen dazu, daß wir nächstes Jahr die Halle internationaler Verlage verlassen und in die hervorragend besuchte Halle amerikanischer Verlage wechseln. Dort wird Frau Schmitz nicht nur deutsche Ersterscheinungen, sondern auch erstmals unveröffentlichte Manuskripte vorstellen. Wenn Sie ein Buch oder ein möglicherweise interessantes unveröffentlichtes Manuskript während der Buchmesse in Chicago (April 2000) zur Präsentation anregen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt mit Frau Schmitz auf.

 

Mit amazon.de, dem weltgrößten Internet-Buchhändler, hat unser Vertrieb nun eine Vereinbarung abgeschlossen. Amazon listet nicht nur die bibliographischen Angaben sämtlicher Fouqué-Titel. Der Verlag meldet auch Inhaltsangaben ein. Den Internet-Vertrieb sehe ich als zukunftsträchtige zusätzliche Vertriebsschiene an, die sich freilich noch entwickeln muß. Unter den deutschen Barsortimenten setzen sich die Titel unseres Verlags gleichfalls stärker durch; Libri wurde von sich aus aktiv und hat eine entsprechende Rahmenvereinbarung abgegeben.

 

Zum Goethe-Jubiläum beabsichtigte ich, eine Anthologie lebender bekannter und unbekannter Schriftsteller herauszubringen. Meinem Aufruf folgten Debütanten wie arrivierte Schriftsteller, darunter Nobelpreisträger Günter Grass. Sie äußerten sich in Fiktion, mentaler und kulturgeschichtlicher Reflektion und Autobiographie zu dem großen Dichter. Ein also ganz gegenwartsbezogenes, entsprechend abwechslungsreiches Buch in der Flut historischer Goethe-Retrospektiven, das, von Ferry Ahrlé illustriert, neben der Goethe-Anthologie des Fouqué Verlags ein weiterer, ich denke: sehr interessanter Beitrag zum Goethe-Jubiläum gewesen ist (erschienen im zu meinen Unternehmen zählenden Verlag der Brentano-Gesellschaft Frankfurt/M. mbH).

Die Frankfurter Buchmesse im Oktober war von uns in mancher Hinsicht mit Spannung erwartet worden. Insbesondere die Veranstaltung von fast 100 Autorenlesungen am Stand war ein Experiment, das allerdings dank des Einsatzes der Autoren, dank überzeugender Vorträge und dank des interessierten Publikums fast durchgehend geglückt ist. Der Focus-Chefredakteur Helmut Markwort besuchte den Fouqué Verlag und berichtete kurz darüber (Focus 42/1999, S. 3) ebenso wie die Bild-Zeitung (in einem gut recherchierten Porträt “Dichter sucht Ruhm – Frankfurter Verleger hilft”, in dem auch unsere Autorinnen Elisabeth von Christen vom Börsenverein, Sigrid Holz-Horst und Ilse Pohl zitiert werden).

Die Lesungen wurden für die Autoren zu einem Forum, um ihre Neuerscheinung in der spontanen Situation zu testen. Fouqué warb auch über den Veranstaltungskalender für die Lesungen und war dort der zweithäufigste Veranstalter unter den über 6.000 während der Buchmesse vertretenen Verlagen.

 

Während der Buchmesse stellte Frau Donath erstmals die Hörbuch-Achse des Verlags vor. Die Resonanz war gut, und wir rechnen zur Leipziger Buchmesse des nächsten Jahres mit neuen interessanten Literatur-Vertonungen.

 

Herr Dr. Thornton, der Verlagsleiter des New Yorker Fouqué Verlags, schloß einige vielversprechende Lizenzgeschäfte und Verlagsverträge ab. Die daraus hervorgehenden Buchtitel zählen zu den wenigen deutschen Originalwerken, die entgegen der vorherrschenden Strömung den Sprung in den größten westlichen Buchmarkt schaffen. Sie werden nächstes Jahr in Frankfurt in einem Gemeinschaftsstand beider Verlagshäuser präsentiert werden. Ich denke, daß diese Kooperation eine für deutsche Autoren günstige Nähe schafft, in der künftig besonders zwanglos über neue amerikanische Lizenzvorhaben gesprochen werden kann.

 

Zum Abschluß der Messe schenkte unsere Standchefin die komplette Standausstattung einer deutschen Hilfsorganisation, die durch den Verkauf der Bücher das jugoslawische Kinderdorf “Dr. Pavlovic” unterstützt. Die Kinder dort haben die NATO-Raketenangriffe erlebt, wurden zwar nicht verletzt, haben aber unter den dramatischen Eindrücken und der drastischen Armut des zerstörten Landes zu leiden.

 

Wie Sie wissen, liegt mir persönlich das Albert-Schweitzer-Kinderdorf Hessen e.V. am Herzen, ein Engagement, das von fast allen Autoren meines Verlags unterstützt wird. Dieses Kinderdorf, das sogar mit dem DZI-Spendensiegel ausgezeichnet wurde (ich füge eine Kurzinformation für Sie bei)*, richtet gerade in Hanau ein Krisenzentrum ein – eine dringend benötigte Soforthilfe, die eine Lücke schließt zwischen endgültiger Unterbringung von Kindern in einer Fremdfamilie oder begleiteter Rückführung in die Ursprungsfamilie.

Ich bitte Sie, mir den Antrag an Sie nachzusehen, sich an der Adventsaktion des Fouqué Verlags zugunsten des Albert-Schweitzer-Kinderdorfs Hessen e.V. zu beteiligen. Zugesagt haben bereits einzelne Autoren sowie die meisten Mitarbeiter des Verlags, die auf einzelne Betriebszuwendungen zum Beispiel im Rahmen der Weihnachtsfeier verzichten, und die Brentano-Gesellschaft Frankfurt/M. mbH.

 

Wenn Sie selbst etwas hinzutun möchten (auch jeder kleine Betrag zählt!), überweisen Sie bitte möglichst bis zum 06.12.1999 an Sparkasse Hanau, Konto 19380, BLZ 506 500 23, Stichwort: Literatur verbindet

 

Wenn Sie in die Spenderliste, die der Presse zugeleitet werden wird, aufgenommen werden möchten, teilen Sie mir dies bitte kurz mit (zu meinen Händen; die Aufnahme in die Spenderliste hat übrigens meines Erachtens keine Ostentation, sondern dient als richtiges und wichtiges Vorbild und Anregung). Das Ergebnis der Aktion wird am 17.12. Gegenstand einer Pressemitteilung und auch ein Thema meiner nächsten Aussendung. Für Beträge ab DM 100 erhalten Sie auf Wunsch eine Spendenquittung (das deutsche Finanzamt erkennt bei kleineren Beiträgen den Überweisungsträger als Beleg an).

 

Meine Vorstellung ist, daß wir, darunter viele Starke, die durch ein nicht gescheitertes Elternhaus Privilegierten, etwas für die Hilflosen tun können, die auch durch unsere Hilfe in einen Familienverband, zu einem Schulabschluß, zu einer Lehrstelle und in ein selbstverantwortetes Leben finden können. Sehen Sie mir diesen Ausflug in verlagsferne Welten bitte nach.

 

Ich hoffe sehr, daß Sie gleichfalls ein gutes Jahr hatten und eine frohe Adventszeit erleben werden.

 

Meine Frau und ich grüßen Sie

 

Ihr Markus Hänsel-Hohenhausen

*Informationen über das Albert-Schweitzer-Kinderdorf in Hessen e.V. sendet Ihnen der Verlag gern kostenfrei und selbstverständlich unverbindlich zu.

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15. September 1999

Autoreninformation des Verlegers zur Frankfurter Buchmesse 1999

Sehr geehrte Autorin, sehr geehrter Autor,

im Nachgang zur großen Messepräsentation des Fouqué Verlags in Los Angeles für deutsche Autoren (im Mai d.J.) war jetzt Herr Kittelmann von der Importbuchhandlung Eurobooks Inc. im Egelsbacher Verlagshaus zu Besuch. Herr Kittelmann berichtete von erfolgreichen Abnahmen einiger Kinderbuchtitel aus unserem Programm vor allem im Bereich um den Michigansee, in dem ca. 5 Mio deutschsprachige Amerikaner leben. Neben Kinderbüchern sind auch Autobiographien resp. autobiographisch geprägte Erzählungen und Romane sehr gefragt. Dabei kommt unseren Autoren gegenüber der fast uniformen Produktion der Großkonzerne ein erheblicher Vorteil zu: Die kleineren Auflagen erlauben individuellere Sichtweisen, die gerade zur Identifikation und persönlichen Erinnerung des deutschstämmigen Lesers anregen.

Der Bedarf und die weiteren Aussichten sind so erfreulich, daß Fouqué im nächsten Jahr zur amerikanischen Bookexpo in Chicago nicht mehr im Gemeinschaftsstand der deutschen Buchverlage, sondern mit einem eigenen Stand und dann in der Halle amerikanischer Verlage auftreten wird.

Im Inland gab es in der letzten Zeit einige erfreuliche Entwicklungen. Es konnten einige Autoren ihr Debüt bei Fouqué als Sprungbrett für weitere Erfolge benutzen, zum Beispiel konnten wir für Alexander Röslers Buch unter Vermittlung der Literaturagentur der Brentano-Gesellschaft Frankfurt/M. mbH mit dem bekannten Arena Verlag einen Lizenzvertrag abschließen; für diesen Titel wurde jetzt mit der Produktionsgesellschaft Wohlgemut sogar eine Filmoption vereinbart, die vermutlich nächstes Jahr in ein Fernsehspiel münden wird. Sylvia Görnert-Stuckmann hat ihren zweiten Verlagsvertrag mit dem renommierten Ensslin-Verlag abgeschlossen. Und für Sylvia Ehlermanns Gedichte bzw. für eine chinesische Ausgabe interessiert sich die große chinesische Verlagsgruppe Xinhua.

Aus dem Bereich "Lesungen", der in unserer Vertriebsabteilung von Frau Russo-Schnock betreut wird, ist ein allgemeiner Aufwärtstrend zu verzeichnen. Da immer mehr Buchhändler ihre Arbeitskraft für solche wirtschaftlich nicht wesentlichen Aktivitäten auch nicht einsetzen können und Lesungen neuer Autoren deshalb nicht durchführen, nehmen vermehrt andere Institutionen die kulturell wirksamen Lesungsangebote an. Angela Sommer liest so regelmäßig und mit Erfolg in Kurkliniken, die ausgesprochen dankbar für ein solches Ereignis sind. Lesungen vor den im regelmäßigen Turnus wechselnden Kurgästen strahlen mittelfristig in die gesamte Republik aus. Frau Sommer hat ursprünglich ohne Entgelt gelesen (was noch wenig bekannten Autoren, die sich noch durchsetzen müssen, auch tun sollten, um überhaupt zu Lesungen zu gelangen), sie wird aber jetzt auch stattlich für eine Lesung honoriert.

Unsere älteste Autorin, Ilse Pohl ist seit geraumer Zeit mit Lesungen auf 6 Monate hin ausgebucht, und sie bestätigte im Interview mit der Frankfurter Rundschau, daß nach einigen Lesungen ein "Schneeballeffekt" eingetreten sei und sie unter Veranstaltern ohne eigenes Zutun weiterempfohlen wird. Insofern bestätigt sich, daß ein neuer Autor jede sich bietende Möglichkeit nutzen sollte, um sich und das Buch zu präsentieren.

Das Angebot, daß unsere Autoren während der Buchmesse eine Kurzlesung halten können, wurde bereits sehr rege angenommen. Dabei werden die Lesungen direkt am Verlagsstand und unmittelbar am Publikumsverkehr stattfinden; dies ist ein Experiment und nicht ohne Risiko, weil es sehr laut sein und ein dichtes Gedrängel geben kann, in dem sich der/die Lesende durchsetzen muß. Für jede Lesung wird die aktuelle Situation am Stand entscheidend sein.

Ich wünsche Ihnen für die Buchmesse interessante Begegnungen und persönlichen Erfolg!

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Dr. Markus Hänsel-Hohenhausen

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22.06.1999

Autoreninformation des Verlegers

Sehr geehrte Autorin, sehr geehrter Autor,

obwohl ich Sie erst vor wenigen Tagen von aktuellen Entwicklungen informiert habe, möchte ich Sie heute nochmals über Brandneues in Kenntnis setzen.

Beim vorgestrigen Termin mit dem Präsidenten des Internetanbieters Aerrius Inc. New York, Mr. Fletcher, wurden folgende Konditionen für Bücher vereinbart, für die wir über eine Diskette verfügen. Aerrius bietet die Bücher für mindestens 7 Jahre an und verkauft sie weltweit, jedoch nicht im deutschen Sprachraum, in nichtphysischer Form (das heißt: eben nur als Datenmenge, die über den Internetanschluß vom Endkunden durch Mausklick "heruntergeladen" werden kann (sog. Download)).

Bücher sind bekanntlich gerade durch ihre physische Form ein Erlebnis, so daß jeder Besteller das Buch in Buchform bevorzugen wird. Die Bestellung der Druckfassung ist jedoch im außereuropäischen Ausland mit sehr langen Postlieferzeiten verbunden, so daß es für deutsche Leser im weiteren Ausland durchaus interessant sein wird, Ihr Buch ohne jede Wartezeit als Ausdruck am heimischen PC zu erhalten.

Natürlich wird die Verkaufsmenge gerade in den ersten Jahren vom Grad des Bekanntwerdens dieser Bestellmöglichkeit abhängen; Aerrius investiert daher in den beiden ersten Jahren jeweils 3 Millionen US-Dollar in die Werbung für seinen Service, der im Grunde als "Buchhandlung im Internet" zu sehen ist.

Bücher, die bebildert sind, werden wohl erst im zweiten Anlauf Aerrius zur Verfügung gestellt werden, weil Bilder eine sehr große Datenmenge produzieren und die technische Abwicklung aufwendiger ist.

Die entstehenden Kosten für dieses Internetvorhaben trägt der Verlag. Aerrius beteiligt Autor und Verlag über eine Rahmenvereinbarung mit 10% an den Verkaufserlösen. Der Preis für das Download wird etwa 40% unter dem Buchpreis liegen, was aber dem Verkauf des eigentlichen Buchs keinen Schaden zufügen wird, weil, wie gesagt, der Leser immer das eigentliche Buch dem Lesen am Monitor vorziehen wird.

Die zehnprozentige Lizenz entsteht ab dem 11. verkauften Exemplar und ist im Vergleich auch mit nichtinternetgebundenen Lizenzen eine hohe Lizenzrate. Diese ist dann gemäß der Bestimmung Ihres Verlagsvertrages zwischen Autor und Verlag zu teilen.

Sobald das 11. Verkaufsexemplar erreicht ist, wird dieses innerhalb einer jährlichen Honorarabrechnung mit Ihnen abgerechnet. Aerrius behält sich dabei jedoch einen vorübergehenden Einbehalt von 20% vor, weil die Zahlungsweise über Kreditkarte nicht selten von Kunden mißbraucht wird: Es wird eine falsche Nummer angegeben, und die Zahlung wird – nachdem geliefert wurde – storniert. Es ist auch in Buch-Verlagsverträgen üblich, daß solche nichtgeglückten Transaktionen nicht mit Autorenhonorar vergütet werden. Der Einbehalt von Aerrius wird abzüglich der dann wirklich eingetretenen Verluste der nächstjährigen Abrechnung zugeschlagen.

Insgesamt sehe ich diese hochmoderne Liefermöglichkeit als wichtigen Zusatz in den Vertriebsmöglichkeiten an, von dem indessen der wesentliche Erfolg im Absatz nicht erhofft werden darf.

Insofern möchte ich Ihnen nochmals zuraten, diesem Vertrieb zuzustimmen. Die Firma Aerrius macht übrigens einen guten Eindruck; sie akquiriert Verlage mit Nachhaltigkeit und professionellen, ausgewogenen Verträgen; außer Fouqué sind bereits Heyne und Luchterhand unter Vertrag.

Während vor drei Wochen, zum Zeitpunkt meines letzten Rundschreibens, die Vertriebsabteilung noch alle Hände voll zu tun hatte, um die Titel des Fouqué Verlags bei Amazon.de anzumelden, so ist jetzt festzustellen, daß jetzt alle Fouqué-Titel über diese weltgrößte Internetbuchhandlung für physische Bücher angeboten werden. Die bei Amazon bereitgehaltenen bibliographischen Angaben sollen in der nächsten Zeit noch durch Buchinhaltsangaben ergänzt werden, um den Kaufanreiz zu erhöhen.

Nach längerer Beratung in der Lektorenkonferenz haben wir uns entschlossen, nun auch im Marktsegment "Hörbücher" aktiv zu werden. Ab 1. Juli werden unter dem Label "Touch Records" insbesondere Erzählungen und Gedichte auf CD produziert und über Buchhandel und CD-Fachhandel angeboten werden. Das Vertragsstudio, in dem die Tonaufnahmen gefertigt werden, ist darauf eingerichtet, bei Bedarf die Sprecheraufnahmen musikalisch zu unterstützen; den sehr verschiedenen Anforderungen kommt das Tonstudio durch eine breite Palette an musikalischen und tontechnischen Arrangements entgegen, die ohne Zweifel jede literarische Idee angemessen umsetzen werden.

Vertont werden sollen insbesondere Bücher, die bereits bei Fouqué erschienen sind, um die Verbreitung durch eine vielversprechende weitere Darbietungsform zu ergänzen. Hörbücher verdoppeln und verdreifachen derzeit jährlich ihren Anteil am Buchhandel.

Sehr wichtig ist, daß wir künftig neben den verschiedenen wohltätigen Verbänden wie der Multiple-Sklerose-Gesellschaft etc. nun bevorzugt das Albert-Schweitzer-Kinderdorf Hessen e.V. unterstützen werden. Ihr Verlag wird kurz vor Weihnachten zu einer Spendenaktion unter den Autoren aufrufen und diese Aktion, getragen auch von den Verlagsmitarbeitern, durch eine eigene Spende anschieben - zu Gunsten der im Sinne Albert Schweitzers lebenden Familien, die verlassenen Kindern ein neues Zuhause und damit wieder eine Zukunft geben. Weiterhin werden wir ab sofort mit dem Einverständnis der Autoren einen Spendenformel in das Impressum aller Fouqué-Bücher eindrucken: Autor/in und Verlag unterstützen das Albert-Schweitzer-Kinderdorf und freuen sich, wenn auch die Leser dieses Buches die wichtige Einrichtung, die auf Spenden angewiesen ist, durch einen Beitrag unterstützen würden: Albert-Schweitzer-Kinderdorf in Hessen etc. mit dem Stichwort "Literatur verbindet".

Bei einem Ausstoß von vielen Tausend Büchern pro Jahr erhoffe ich mir eine gute Wirkung zu Gunsten der Kinder und zu Gunsten einer Institution, die auch in der Zukunft großes Elend der verlassenen Kinder lindern soll. Ich hoffe, daß Sie sich mit mir darüber freuen können, daß ein breiteres soziales Engagement unserem Verlag möglich ist; ich hoffe auch, daß Sie dem Eindruck dieses Spendenvermerks bei einer Nachauflage Ihres Buchs zustimmen können.

Um die Arbeit unseres Buchhandelsvertreters zu unterstützen, der sich auch um Lesungen und andere Aktivitäten zur Absatzförderung kümmert, plant die Vertriebsabteilung, zum Jahresende unter unseren Autoren Gebietsrepräsentanten zu ernennen, die Interesse und Muße haben, die Verlagsarbeit in ihrem Umfeld zu fördern. Wenn Sie Interesse an näheren Informationen hätten, sprechen Sie bitte Frau Keim an.

Wenn Sie Fragen haben: Wir freuen uns immer auf Ihren Anruf!

Mit freundlichen Grüßen

FOUQUÉ LITERATURVERLAG

Ihr Dr. Markus Hänsel-Hohenhausen

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* * *

01.06.1999

Verlegerinformation an die Autoren des Fouqué Literaturverlags

Sehr geehrte Autorin, sehr geehrter Autor,

ich möchte Sie heute kurz über Aktuelles unterrichten.

Ende April fand die amerikanische Buchmesse in Los Angeles statt, an der sich, wie Sie wissen, unser Verlag erstmals beteiligte. Von den deutschen Verlagen waren insgesamt nur 13 vertreten, 11 davon sind seit langen Jahren Teilnehmer an der Bookexpo; Fouqué fand schon deshalb Aufmerksamkeit, weil wir mit interessanten Titeln und 6 Mitarbeitern am stärksten vertreten waren.

Es ist uns gelungen, eine Vielzahl von wichtigen Kontakten zu knüpfen. Dabei geriet die Gewinnung von Lizenznehmern fast etwas in den Hintergrund, weil sich herausstellte, daß ein zunehmend deutschsprachiger Markt in den U.S.A. deutsche Originaltitel sucht. Es kam jetzt zu konkreten Liefervereinbarungen mit einem auf deutsche Titel spezialisierten Importeur; Anfang Juni werde ich zudem einen Lizenzvertrag mit einem New Yorker Internetanbieter abschließen, der auch Ihr Buch als elektronische Datei weltweit über das Internet verkaufen will. Diese Vertriebsmöglichkeit ist zum Beispiel für Auslandsdeutsche ausgesprochen interessant, die in entfernten Weltgegenden, statt Wochen und Monate auf die Buchlieferung per Post zu warten, Ihr Buch sofort erhalten können (die Abrechnung erfolgt über das Kreditkartensystem; der Internetdistributor zahlt als Lizenzgebühr ein zehnprozentiges Honorar).

Die technische Abwicklung – der Verlag muß das Buch als Datei liefern – wird etwas Zeit benötigen. Die Vertriebsleiterin, Frau Keim, bereitet die ersten Datenlieferungen vor. Da es für den Vertrieb des Buches über das Internet (als Datei!) noch keine Erfahrungswerte gibt, sind meine Erwartungen, das Verkaufsergebnis betreffend, nicht zu hochgespannt; aber es ist sicher eine zeitgemäße und richtige zusätzliche Verkaufsmöglichkeit.

Sollten Sie mit dem Vertrieb Ihres Buches über das Internet nicht einverstanden sein, informieren Sie uns bitte; möglicherweise wird sich Frau Keim in den nächsten Wochen bei Ihnen melden, falls es Fragen zur Speicherung Ihres Textes gibt.

Ein im Augenblick weitaus wichtigerer Erfolg ist, daß Ihr Buch noch dieses Jahr über Amazon, den weltgrößten Internetbuchhändler (der das Werk also nicht als Datei, sondern als wirkliches Buch ausliefert), lieferbar sein wird. Die Mitarbeiter von Frau Keim haben bereits die erste Tranche aus unserer Titelproduktion bei "Amazon.de" eingemeldet.

Da der Buchhandel samt Barsortimenten kleinere Verlage und neue Autoren nicht durchgehend fördert, kann ich mich mit meinen Autoren nur darüber freuen, daß der Internetbuchhandel eine enorme positive Entwicklung vorzuweisen hat. Der Internetbuchhandel wird dem herkömmlichen Buchhandel schwer zusetzen, und viele kleinere Buchhändler werden schließen müssen. Dies bedeutet den Untergang eines guten Stücks liebgewonnener Kultur, aber es verbindet sich damit eben auch jene Option, die ich mit den Schlagworten "Buchhändlerische Demokratie" und "Literarische Pluralität" belegen möchte. Im Internet steht Ihr Buch gleichberechtigt neben den Novitäten der Konzerne, Ihr Buch bekommt erstmals dieselbe Chance im (Internet-) Buchhandel wie der neue Grisham, wie der neue Titel von Ingrid Noll, Ken Follett etc.

Dazu kommt meine erste Erfahrung als privater Kunde bei Amazon. Meine Bestellung wurde mit hervorragender Dienstleistungsqualität (rasch und preiswert) erledigt.

Vor einigen Wochen hatten Frau Schmitz und ich eine Sitzung im Börsenverein; es ging uns darum, die Belange unserer Autoren und die Besonderheiten unseres Verlages darzustellen. Das Gespräch war konstruktiv; auf Interesse stieß mein Vorschlag, daß sich innerhalb des Börsenvereins eine Arbeitsgemeinschaft der Kommissionsverlage bilden könne – u.a. mit der Aufgabe, Presse- und Lobbyarbeit zugunsten der kleineren Verlage und neuen Autoren zu  betreiben und die Kommissionsverlage an eine Geschäftsordnung (Selbstverpflichtung) zu binden. Die Richtigkeit dieser Idee erhielt kürzlich eine frühzeitige Bestätigung, als im ZDF über einen Verlag berichtet wurde, der ein bezuschußtes Buch letztendlich nicht hergestellt hat; solche Einzelfälle schaden der gesamten Branche, empören die alteingesessenen Verlage und verunsichern die Autoren; die Medien greifen naturgemäß bevorzugt solche pikanten Einzelfälle auf und verzerren damit das Bild, das in der Öffentlichkeit von den oftmals verdienstvollen Buchverlagen besteht, in denen neue Autoren publizieren.

Der New Yorker Fouqué Verlag wird im nächsten Jahr neben U.S.-amerikanischen Autoren aus naheliegenden Gründen auch deutsche Autoren, die ins Amerikanische übersetzt werden, in sein Programm aufnehmen. Ich werde Frau Schmitz um Vorschläge aus unserem deutschen Programm bitten.

Während der kommenden Frankfurter Buchmesse soll im Stand unseres Verlages ein Lesecafé eingerichtet werden – eine kleine Sitzgelegenheit, in der unsere Autoren eine Kurzlesung halten und unmittelbar am Besucherstrom das Fachpublikum spontan interessieren können. Ich hatte in Leipzig eine solche Lesung erlebt, die ein kleines, aber hochmotiviertes Publikum gefunden hat – Passanten, die stehenblieben und sich in Bann schlagen ließen.

Sie werden rechtzeitig vor der Messe über die Details informiert. Wenn ich aber jetzt schon eine Empfehlung aussprechen darf: Sollten Sie lesen wollen, melden Sie sich rasch nach der Ankündigung, da die Lesezeiten natürlich beschränkt sind. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich beteiligen wollten.

Mit freundlichen Grüßen

FOUQUÉ LITERATURVERLAG

Ihr Dr. Markus Hänsel-Hohenhausen

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